Trockenlegung mit System – Die Stadt Hallein rüstet sich mit Siemens-Technik gegen Hochwasser

07.09.2016

Die Stadtgemeinde Hallein bei Salzburg setzt zum Schutz vor Hochwasser auf ein ausgeklügeltes System entlang der Ufer der Salzach. Da der Fluss die Stadt durchzieht, mussten die Schutzmaßnahmen sowohl wirtschaftlich als auch städtebaulich ansehnlich umgesetzt werden.

Trockenlegung mit System – Die Stadt Hallein rüstet sich mit Siemens-Technik gegen Hochwasser

Um gegen künftige Hochwasser gerüstet zu sein, setzt die Stadt Hallein auf Technik von Siemens. (Foto: Siemens)

Bei der elektro-, mess-, steuer- und regelungstechnischen Ausstattung der Pumpwerke sowie des Leitstandes entschied man sich für Lösungen von Siemens.

Hochwasser kann auf vielerlei Arten verheerende Auswirkungen auf die betroffenen Gebiete haben. Das musste auch Hallein bei Salzburg schon erleben. Das österreichische Städtchen liegt an der Salzach, die sich im Stadtgebiet auf die Kleine und die Große Salzach aufteilt. Der Fluss ist in den vergangenen Jahren immer wieder über seine Ufer getreten und hat damit teils massive Hochwasser verursacht. Eines der schlimmsten war im Jahr 2002. Um dem künftig vorzubeugen, hat die Stadt ein umfangreiches Konzept zum Hochwasserschutz ausgearbeitet, um vor allem das Siedlungs- und Gewerbegebiet Hallein besser zu schützen. Dazu wurden an den beiden Salzach-Ufern zwei Schneckenpump- sowie sechs Pumpwerke errichtet, durch die bei Hochwasser das Hinterlandwasser in die Salzach entwässert werden kann. Diese acht Pumpwerke sind über redundante Verbindungen mit dem Leitstand in der Zentrale des Reinhalteverbandes Tennengau Nord in Anif vernetzt.

Sicherer Betrieb

Die gesamte elektro-, mess-, steuer- und regelungstechnische (EMSR) Ausstattung stammt dabei von Siemens. Zudem war Siemens für die Projektierung, das Computer Aided Design (CAD)-Engineering, die Softwareerstellung sowie für die Montage und Inbetriebnahme verantwortlich. So ist jedes der acht Pumpwerke mit einer Simatic S7-300 Steuerung automatisiert, die mit der zentralen Steuerung im Leitwerk in Anif kommuniziert. Die Bedienung der Simatic-Steuerungen erfolgen über Siemens HMI-Touch Panels. Zudem erfassen in den Pumpwerken Sitrans MPS Pegelsonden den Wasserstand. Je nach Niveau regeln Sinamics-Frequenzumrichter die Pumpen um das Wasser aus den Pumpenschächten herauszupumpen. Sirius 3RW40-Sanftstarter betreiben die beiden Schneckenpumpwerke. Bei einem Ausfall der Netzstromversorgung sichern Multifunktionsmessgeräte Sentron PAC3200 in Verbindung mit den VL-Leistungsschaltern von Siemens den Weiterbetrieb: entweder über eine mobile Notstromeinspeisung mit bis zu 630 Ampere oder eine stationäre Variante mit bis zu 1.250 Ampere.

Effizient und „schön“

Das Großprojekt war in fünf Bauabschnitte unterteilt und stellt die an der Planung und Umsetzung Beteiligten vor große Herausforderungen. „Wir befinden uns in einem dichtbesiedelten Stadtbereich“, erklärt Robert Loitzl, Leiter der Schutzwasserwirtschaft Salzburg. Durch die Aufteilung des Flusses in zwei Arme „sind die hydraulischen Verhältnisse nicht ganz einfach.“ Darüber hinaus galt es bei der Planung zu berücksichtigen, dass der Hochwasserschutz nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch städtebaulich ansprechend sein musste – schließlich geht es um eine optimale Integration in das Stadtbild Halleins.

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