Deutsche Pumpenhersteller im Jahr 2002

08.04.2002

Die Weltwirtschaft lahmt und die deutsche Konjunktur hinkt mit. Die Wachstumserwartungen für die deutsche Wirtschaft liegen für das Jahr 2002 bei knapp 1%. Trotz dieser Ausgangssituation gehen die deutschen Hersteller von Pumpen und Kompressoren verhalten optimistisch in das Jahr 2002. Abhängig von den jeweiligen Abnehmerbranchen wird von den Unternehmen sogar ein leichtes Wachstum erwartet.

Unter Berücksichtigung der Frühindikatoren wie die VDMA-Auftragseingangsstatistik und das ifo-Geschäftsklima für die Pumpenbranche dürfen die Erwartungen derzeit nicht zu hoch geschraubt werden. Für die stark exportorientierten deutschen Maschinenbauer ist aber auch die Entwicklung in anderen Industrieländern von Interesse. In vielen Ländern erwärmt sich das Geschäftsklima bereits wieder und auch in den USA mehren sich die Anzeichen für einen bevorstehenden Aufschwung. Viele Unternehmen können diese Zeit mit den vorhandenen Auftragsreserven überbrücken, da aufgrund von Kapazitätsengpässen die Nachfrage aus den Boom-Monaten noch nicht vollständig abgearbeitet werden konnte.

Flüssigkeitspumpen - Produktion deutlich ausgeweitet

Die deutschen Hersteller von Flüssigkeitspumpen haben die Produktion im Jahr 2000 um 7,6% erhöht und haben ein Volumen von 3,4 Mrd. EURO (6,6 Mrd. DM) erreicht. Dieser Trend setzte sich im 1. Halbjahr 2001 mit einem Plus von fast 4% fort. Vor allem sind dabei die oszillierenden Verdrängerpumpen sind die Lokomotive der Pumpenproduktion. Während bereits erste Ermüdungserscheinungen des Wirtschaftswachstums prognostiziert wurden, weiteten die Hersteller im 1. Halbjahr 2001 die Produktion noch einmal um 15% aus. Bei den Kreiselpumpen lag das Wachstum im gleichen Zeitraum über 11%, die rotierenden Verdrängerpumpen legten noch einmal um knapp 5% zu.

In der VDMA-Auftragseingangsstatistik für Flüssigkeitspumpen spiegelt sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland wieder. Mitte 2000 haben die Auftragseingänge sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland ihren Höhepunkt erreicht. 2001 wurde das Ergebnis des Vorjahres um 8% (Inland –9%, Ausland –6%) verfehlt. Für das laufende Jahr wird ein weiterer Rückgang um real 2-3% erwartet. Trotz der derzeit geringeren Nachfrage ist kein größerer Stellenabbau zu erwarten, weil ein wesentlicher Faktor für Produktionsbehinderungen weiterhin der Mangel an Facharbeitskräften darstellt. Die Kapazitätsauslastung liegt noch bei guten 87%, ein Indiz dafür, dass die Firmen Auftragspolster abzuarbeiten haben.

Deutschland bleibt Exportweltmeister

Deutschland hat 2000 15,5% mehr Flüssigkeitspumpen ins Ausland geliefert. Mit einem Volumen von 2,8 Mrd. EURO (5,4 Mrd. DM) konnte die Spitze im Wettbewerb der größten Maschinenlieferländer im Auslandsgeschäft verteidigt werden. Die Hälfte der weltweiten Pumpenexporte werden weiterhin von Deutschland, den USA und Italien geliefert.

Die Hälfte der deutschen Exporte werden in die EU-Länder geliefert. Zunehmend wichtiger werden die Länder Mittel- und Osteuropas, die 50% mehr Pumpen aus Deutschland importiert haben als im Jahr zuvor. Die krisengeschüttelten Länder Mittel- und Südamerikas sowie die ASEAN-Staaten zeigen sich mit Ausnahme von Argentinien wieder erholt und haben mehr Pumpen aus Deutschland gekauft. In den ersten drei Quartalen 2001 setzte sich dieser Trend fort. Mit einem Exportvolumen von 2,2 Mrd. EURO (4,3 Mrd. DM) wurde das Vorjahresergebnis um fast 9% übertroffen.

Entwicklung der Abnehmerbranchen

Die klassischen Anwenderbranchen haben sich wie immer unterschiedlich entwickelt. Der Bereich Wasserwirtschaft musste nach einem Boomjahr 2000 insbesondere im Auslandsgeschäft leichte Rückgänge verkraften. Hier wurden im Jahr 2001 Großprojekte nicht mehr in dem Umfang wie zuvor vergeben. Pumpen für die Industrie- und Verfahrenstechnik werden vergleichsweise rege nachgefragt, wobei die Akzente sowohl aus dem Inland wie auch dem Ausland kamen. Jene Unternehmen, deren Kunden der Bauwirtschaft oder Gebäudetechnik zuzurechnen sind, verzeichnen insbesondere im Inland ein weiter schwaches Geschäft auf nunmehr konstant niedrigem Niveau. Einige Indikatoren deuten darauf hin, dass in Deutschland die Bauinvestitionen ihren Tiefpunkt erreicht haben. Der Bereich Öl- und Energietechnik profitiert weiter vom Auslandsgeschäft, wenngleich der Energiebereich in jüngerer Vergangenheit Bremsspuren zeigte. Hier wird aber in Bälde wieder mit einer besseren Situation im Auslandsgeschäft gerechnet.

Quelle:VDMA e. V.

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